- Derzeit ziehen bereits viele Vögel in den Süden, um dort den Winter zu verbringen. Wie lange es wohl dauert, bis es den Bergfinken in Skandinavien zuviel wird und sie wieder unsere Futterstellen schmücken? - Große Schwärme von z.B. Kranichen, Gänsen und Staren kann man an bestimmten Orten nun leicht beobachten. Der NABU bietet dazu am 03. und 04. Oktober zahlreiche Exkursionen an. Solche Exkursionen kommen häufig mit hoher Sichtungswahrscheinlichkeit der Arten daher.
- Wer es mit der Vogelbeobachtung ernst meint, steht auch gerne mal früh auf und nimmt eine längere Reise zum Beobachtungsort in Kauf - ohne Garantie, die ersehnte Art auch wirklich zu sehen. Damit das Vorhaben doch glückt, gibt es das eine oder andere zu beachten. Einen nicht unwesentlichen Tipp haben die RiffReporter im Artikel "Löffler im Anflug" treffend beschrieben. - Dass es mindestens mal hilft, immer ein Fernglas dabei zu haben, demonstrierte mir vor Kurzem erst ein Seeadler, der wenige Meter vor meinem Fahrrad aufflog, um dann in viel zu großer Entfernung auf die nächste Wiese zu segeln...
- Heute findet die erste große Klima-Demo seit Corona-Lockdown statt. Gerade wer den Blick auf den Konflikt Windkraft/Naturschutz richtet, sieht die Themen Klima- und Umweltschutz schnell in gegensätzlicher Position. Das Gegenteil ist aber der Fall - ohne erfolgreichen Umweltschutz ist effektiver Klimaschutz undenkbar. Doch wie steht es um die Naturschutzziele, die sich die Staaten dieser Erde vor zehn Jahren setzten? Das Ergebnis ist ernüchternd... Nicht eines der Ziele wurde vollständig erreicht.
- Da das Thema Umweltschutz mehr Aufmerksamkeit bedarf, gefördert durch guten und kritischen Journalismus, hat sich die Genossenschaft der RiffReporter vorgenommen, über die nächsten 15 Monate genau diesem Bedarf einiges beizutragen. Es dürfte sich lohnen, den "Countdown Natur" zu verfolgen.
- Wie allen mittlerweile bekannt sein sollte, können sich unsere alltäglichen Entscheidungen im Supermarkt auf die Qualität von Natur, Boden und Trinkwasser auswirken. Jedoch sind unsere Entscheidungen durch das eingeschränkt, was wir im Regal vorfinden. Vielleicht würden viele die witzige krumme Möhre der idealen, gerade gewachsenen Norm-Möhre vorziehen, aber die Möglichkeit bietet sich häufig nicht. Was diese Vorauswahl des Einzelhandels für die Umwelt bedeutet, hat das Umweltbundesamt (UBA) in einer Studie untersuchen lassen. Fazit: Allein der Hang zu "perfektem" Obst und Gemüse belastet die Umwelt durch Dünger und Pestizide stärker als es notwendig wäre. Zudem wird vieles bereits weggeschmissen ("kompostiert" - aber Müll ist Müll), was nicht der gewünschten Form und Farbe entspricht.
Update 28.09.2020
- Am Freitag demonstrierten rund zweihundertausend Menschen für einen effektiveren Klimaschutz. Dabei zeigten die Menschen, dass man auch ohne Coronaregel-Verstöße für eine lebenswerte Zukunft einstehen kann. Interessanterweise finden sich zu diesem Ereignis in den von mir frequentierten News-Medien vergleichsweise wenig Berichte. Hat man sich an die tugendhaft streikende Jugend schon so sehr gewöhnt, ist das Thema gesellschaftlich so akzeptiert, dass sich eine Berichterstattung kaum lohnt?
- Dass Vögel bei viel (Straßen-)Lärm lauter singen, um noch gehört zu werden ist bekannt. Der umgekehrte Effekt war an manchen Teilen der Erde während des Corona-Lockdowns im Frühjahr messbar. Offenbar können sich manche Singvogel-Populationen erstaunlich schnell an neue Lärmpegel anpassen.
- Jaja, der Klimawandel betrifft uns alle. Bei den Schmetterlingen gilt: Je heller das Schuppenkleid, desto besser sind sie den neuen Klimabedingungen gewappnet. Um dem "Schmetterlingsterben" ein wenig entgegen zu wirken, können wir aber etwas tun. Am wirkungsvollsten wäre ein ökologischer Wandel in der Landwirtschaft. Doch auch wenn jede/r mit Garten ein wenig mehr Struktur, ein wenig hohes Gras und Heckensäume (idealerweise aus heimischen Pflanzen!) stehen lässt, lassen sich manche Allerweltsarten vielleicht retten, die sonst an den Rande ihrer Existenz gedrängt würden.