Der Dezember gibt sich bisher von seiner eher düsteren Seite, man merkt, dass es auf Mittwinter zugeht. Von den meisten Bäumen und Sträuchern sind mittlerweile auch die Blätter gefallen; im Vergleich zum flammenden Herbst wirkt der Wald nun etwas trüb. Umso schöner sind die wenigen Sonnenstunden, die es derzeit gibt. Und so trist es im Wald derzeit auch wirken mag, gibt es doch noch einiges an Leben zu entdecken, wenn man nur genau hinschaut. Um ganz genau hinschauen zu können, habe ich mir die Tage das Macro-Objektiv geschnappt und bin auf Moos-, Flechten- und Pilzjagd gegangen. Die schönsten Moose- und Flechtenbilder möchte ich in einem separaten Post vorstellen. Hier soll es erstmal nur um die Pilzchen gehen.
Die meisten größeren Pilz-Fruchtkörper sind mittlerweile vergangen; eine Ausnahme, die ich auf meinem Ausflug traf, waren drei Exemplare, die wahrscheinlich der Art Mycena galericulata (Rosablättriger Helmling) zuzuordnen sind. Einem davon war der Spätherbst wohl zu kalt, er versteckte sich lieber in einem ausgefaulten, mit Zypressen-Schlafmoos bewachsenen Ast.
Die kleinsten, unscheinbarsten Pilze, die ich entdeckte, wuchsen zwischen dem Moos an Baumrinde und gehören vermutlich den Gattungen Marasmius und Marasmiellus an. Um halbwegs brauchbare Bilder mit der Kamera hinzukriegen, musste ich immer wieder die Luft anhalten, denn jedes bisschen Wackeln würde aus dem Bild einen unscharfen Blob machen...
Ob es sich bei diesen maximal Stecknadelkopf-großen Stippen an diesem toten Ast wirklich um Pilze handelt und welche es sind, kann ich leider nicht beurteilen. Vielleicht wachsen sie noch und sind dann besser zu bestimmen.
(Update: Es handelt sich höchstwahrscheinlich um den Flaumigen Zwergseitling Resupinatus applicatus.)
Bei den Becherlingen hier könnte es sich um den Zähen Stroma-Becherling (Rutstroemia firma) handeln, sicher weiß ich es aber auch hier nicht. Mit Ascomyceten kenne ich mich wirklich nicht aus...
Zu den schönsten, mir bekannten Totholz-Pilzen gehört der Spaltblättling Schizophyllum commune. An dieser Stelle im Birkental wächst er sehr typisch: Auf Laubholz (Buche), genauer auf einem liegenden, dicken Stamm an sonnenexponierter Stelle. Eine Besonderheit: Bei Trockenheit rollen sich die längsgespaltenen Lamellen ein und schützen die Sporen so vor Austrocknung.